Das Girokontos ist aus dem wirtschaftlichen Alltag des 21. Jahrhunderts nicht mehr wegzudenken: Praktisch jeder Verbraucher besitzt mindestens eines und nutzt es im Schnitt zehnmal pro Monat. So alltäglich und schlicht Girokonten auch erscheinen mögen: Es existieren gravierende Unterschiede im Hinblick auf Funktions- und Leistungsumfang.
Das Girokonto dient dem „Ottonormalverbraucher“ zur Teilnahme am Zahlungsverkehr. Das schließt den Empfang des Lohnschecks per Überweisung ebenso mit ein wie das Bezahlen von Rechnungen per Überweisung und Lastschrift und Barverfügungen am Automaten.
Der Funktionsumfang von Girokonten aber ist nicht bei jeder Bank gleich. Manche Konten können nur im Guthaben geführt werden, andere wiederum sind für ausgehende Lastschriften gesperrt. Manche Banken nehmen Aufträge nur online entgegen, bei anderen kann auch in ganz klassischer Manier ein Überweisungsbeleg am Schalter abgegeben werden. Ein weiterer Unterschied findet sich bei der Teilnahme am Europäischen Zahlungsverkehr.
Guthabenkonten sind gefragt und Geschäftskonten teuer
Grundsätzlich ist es möglich, ein Girokonto dauerhaft zu überziehen: Wird mit der Bank ein Dispositionsrahmen vereinbart und können regelmäßige Geldeingänge verzeichnet werden, ist ein Negativsaldo kein Problem. Anders sieht dies aus, wenn die Bonität des Kontoinhabers schlecht ist oder keine regelmäßigen Einkünfte erzielt werden. In diesen Fällen muss ein Girokonto auf Guthabenbasis her.
Es unterscheidet sich von anderen Konten dadurch, dass Buchungen zulasten des Kontos nicht möglich sind, wenn dadurch der Kontosaldo ins Minus geraten würde. Ist auf dem Konto kein ausreichendes Guthaben vorhanden, werden Überweisungen nicht ausgeführt und Barabhebungen am Automaten sind nicht möglich. Der Vorteil von Guthabenkonten liegt darin, dass sie oft ohne die sonst übliche Schufaauskunft erhältlich sind. Auch hier ist ein Vergleich der verschiedenen Girokonto-Anbieter aufgrund der starken Kostenunterschiede unerlässlich.
Einige Guthabenkonten sind mit weiteren Einschränkungen verbunden. Dazu kann eine Sperre für ausgehende Lastschriften ebenso gehören wie ein Umsatz- oder Guthabenlimit. Diese Restriktionen finden sich vornehmlich bei Girokonten, die in Verbindung mit einer Prepaid-Kreditkarte ausgegeben werden. Anbieter werben dann oft mit einer „Kreditkarte inklusive Kontofunktion“ – letztlich handelt es sich dabei um ein Girokonto inklusive Kreditkarte.
Banken unterscheiden in ihrer Angebotspalette gerne zwischen Privat- und Geschäftskonten. Letztere sind in der Praxis deutlich teurer. Rein funktional unterscheiden sich die beiden Kontoarten allerdings nicht. Bei Geschäftskonten besteht jedoch regelmäßig die Möglichkeit, Lastschriften von anderen Konten einzuziehen.